Minister Karl-Josef Laumann

Karl-Josef Laumann

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

Karl-Josef Laumann ist Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Zur Person

Von 1990 bis 2005 war Karl-Josef Laumann Abgeordneter des Deutschen Bundestages, wo er sich insbesondere in sozialpolitischen Themen engagierte. Seit 2003 ist er Vorsitzender der CDU Münsterland, seit 2004 Mitglied des Präsidiums der CDU Deutschlands und seit 2005 Bundesvorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Von 2005 bis 2014 gehörte Laumann dem Landtag Nordrhein-Westfalen an.

Von 2005 bis 2010 war er hier erstmals Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, von 2010 bis 2013 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Vor der erneuten Übernahme des Ministeramts in Düsseldorf war Laumann als Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit sowie Patientenbeauftragter und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung unter anderem maßgeblich an der bislang umfassendsten Reform der Pflegeversicherung in Deutschland beteiligt.

Laumann ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Drei Fragen an ... Minister Karl-Josef Laumann

An welchen Stellen macht die Digitalisierung unser Leben schöner, einfacher, interessanter?

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten durch die Digitalisierung eine ganze Reihe von Chancen und neuen Freiheiten. Die Digitalisierung bietet zum Beispiel ganz neue Zugänge zu Weiterbildung - unabhängig von Einkommen oder von der Unterstützung durch den Arbeitgeber. Sie kann die Befreiung von gefährlicher oder eintöniger Arbeit bedeuteten. Und sie ermöglicht eine nie dagewesene Flexibilität bei der Wahl von Arbeitszeit und Arbeitsort. Mir ist klar, dass wir auch die potenziellen Gefahren betrachten und die Beschäftigten schützen müssen, wo es notwendig ist - etwa, indem wir für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen. Ich sage aber auch: Unterschätzt die Menschen nicht. Sie werden ihren Weg gehen. Unser Job ist, sie dabei zu unterstützen.

Welche Steine müssen Sie in Ihrem eigenen Ministerium noch aus dem Weg räumen?

Insbesondere im technischen Bereich haben wir bereits mächtig aufgeholt. Wir haben zum Beispiel alle Beschäftigten mit mobilen Geräten ausgestattet und gestalten unsere Abläufe mehr und mehr papierlos. Neben der technischen Ausstattung verändert die Digitalisierung natürlich auch die Organisationskultur. Ein so großer Tanker wie ein Ministerium benötigt hierbei sicherlich länger als ein agiles KMU. Gut sind wir schon heute bei der Einführung neuer Arbeitsformen wie Telearbeit und Mobiler Arbeit. Nachholbedarf haben wir bei den Themen Arbeitsgestaltung und Kommunikation. Hier gibt es in Fachabteilungen gerade Versuche, moderne Formen der Zusammenarbeit quer zur hierarchischen Aufbauorganisation auszuprobieren.

Was ist aus Ihrer Sicht Nordrhein-Westfalens größte Stärke?

Auch wenn es abgedroschen klingt: Die Menschen in Nordrhein-Westfalen können Wandel. Auch wenn die Digitalisierung zu Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt führen sollte, bin ich mir sicher, dass wir mittelfristig profitieren. Meine Zuversicht speist sich aus der vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit auf Landesebene, in den Regionen und in den Betrieben, die ich überall beobachte. Denn bislang haben die Menschen im Land noch immer an einem Strang gezogen und gemeinsam kreative Lösungen entwickelt, um den technischen Fortschritt zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und ihrer Produkte zu nutzen. Nicht zuletzt mithilfe der lebendigen Tarif- und Sozialpartnerschaft in unserem Land: Wir krempeln die Ärmel hoch und packen die Dinge gemeinsam an. Diesen Tatendrang wollen wir auch in der Initiative Wirtschaft & Arbeit 4.0 nutzen, um die Digitalisierung gemeinsam vertrauensvoll und zuversichtlich zu gestalten.