Zwei ausgefaltete Hände deuten auf vier Symbole

Zukunfts-Hub für KMU: Arbeitsorientierte Gestaltung des digitalen Wandels

Change Ruhr: Die Transformations- und Gestaltungskompetenz der Betriebe des Ruhrgebiets im digitalen Wandel nachhaltig stärken

Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe für KMU

Digitalisierung eröffnet Chancen für neue Geschäftsmodelle, Wege der Arbeitsorganisation und Kompetenzentwicklung. Gerade in der aktuellen Situation vermittelt sie wichtige Perspektiven einer schnellen Anpassung und langfristigen Sicherung wirtschaftlicher Aktivität. Eine zentrale Herausforderung ist es dabei, digitale Innovationen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung auch sozial innovativ und nachhaltig zu gestalten.

Häufig verfügen KMU bei der Gestaltung betrieblicher Digitalisierungsprozesse nur über begrenzte Kapazitäten und Ressourcen, zudem werden dafür passgenaue Beratungskonzepte benötigt. Hier gilt es, die Handlungs- und Gestaltungskompetenz der betrieblichen Akteure wie auch betriebliche Kapazitäten für betriebspartnerschaftliche Gestaltungsstrategien zu stärken. Dabei geht es neben Information und Vermittlung von Fachwissen um die Entwicklung von betrieblicher Handlungskompetenz.

Wie unterstützt Change Ruhr KMU dabei konkret?

Die Lösung des Projekts „Change Ruhr“ besteht darin, vorhandene Expertise und Kompetenzen der Region in Kooperation mit regional aktiven Multiplikatoren in einem Zukunfts-Hub zu vernetzen, zu bündeln und sie für KMU (u.a. in den Branchen Industrie, Logistik und Gesundheit) durch die Weiterentwicklung praxisorientierter Beratungs- und Transferkonzepte zugänglicher zu machen: Die Aktivierungs- und Konkretisierungsphase zu Beginn des Projektes diente der Identifizierung betrieblicher Unterstützungsbedarfe und der Gewinnung branchenspezifischer Multiplikatoren im Ruhrgebiet. In der Durchführungs- und Auswertungsphase werden Dialogforen initiiert, in denen erfolgreiche Anwendungsmöglichkeiten digitaler Technologien über Lernreisen und Work Labs erfahrbar gemacht und für die Prozessberatung aufbereitet werden. Die Lernreisen werden mit betrieblichen Partnern ausgerichtet, die Technologien bereits erfolgreich arbeitsorientiert implementiert haben und richten sich als Austausch- und Erfahrungsraum an betriebliche Akteure, die noch am Anfang betrieblicher Transformationsprozesse stehen. Ziel ist es, den überbetrieblichen Wissenstransfer als Lernerfahrungen für die Arbeitspraxis anhand konkreter Herausforderungen und Umsetzungserfahrungen zu stärken. Die Work Labs verfolgen ebenfalls das Ziel des überbetrieblichen Wissenstransfers richten sich an betriebliche Interessenvertretungen und thematisieren die Integration digitaler Technologien mit dem Fokus der Mitbestimmung und Mitgestaltung von Digitalisierungsprozessen von KMU. Als Erfahrungsraum für die Work Labs dient die Lern- und Forschungsfabrik (LFF) des Lehrstuhls für Produktionssysteme der Ruhr-Universität Bochum.

In Verbindung der wissenschaftlichen Expertise der Projektpartner, der praktischen Arbeit der Multiplikatoren und Berater*innen, guter betrieblicher Praktiken und Gestaltungserfahrungen werden Hinweise für gute und sozial-partnerschaftliche Gestaltungskonzepte erarbeitet. Durch die Vermittlung beispielhafter betrieblicher »Transfergeschichten« wird dazu beigetragen, den KMU der Region neue Perspektiven durch digitalen Wandel zu eröffnen. Ziel des Projekts ist es, die Transformations- und Gestaltungskompetenz der Betriebe des Ruhrgebiets im digitalen Wandel nachhaltig zu stärken.

Wer steckt hinter Change Ruhr?

„Change Ruhr“ ist ein Kooperationsprojekt des Instituts Arbeit und Technik (Westfälische Hochschule, Projektkoordination) in Gelsenkirchen, des Instituts Arbeit und Qualifikation (Universität Duisburg-Essen), der Sozialforschungsstelle Dortmund (Technische Universität Dortmund) sowie der Gemeinsamen Arbeitsstelle RUB / IG Metall und des Lehrstuhls für Produktionssysteme (Ruhr-Universität Bochum). Ziel ist es, die regionale Expertise von Arbeitsforschung, Beratung und betrieblicher Praxis in einem Zukunfts-Hub zu bündeln und exemplarisch in den Branchen Industrie/Produktion, Logistik und Gesundheit zur Anwendung zu bringen. Das Projekt wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW gefördert (2020-2022).

 

Projektpartner

 

Quelle:mags.nrw/change-ruhr