Thomas Meyer IHK NRW

Thomas Meyer

IHK NRW

Thomas Meyer ist Präsident von IHK NRW e.V. - Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen.

Zur Person

Thomas Meyer wurde am 10.10.1955 in Hannover geboren. Während seiner Bundeswehrzeit absolvierte er ein Maschinenbaustudium und war im Anschluss daran technischer Offizier im Bundes­ministerium der Vertei­digung. Nach einem Aufbaustudium Wirtschaft in Köln war Thomas Meyer ab 1983 für die Barmag AG in Remscheid tätig. Seit 1993 ist er geschäftsführender Gesellschafter der TKM Gruppe mit Sitz in Remscheid.

Herr Meyer ist seit Mai 2013 Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Wuppertal-Solingen-Remscheid und seit Januar 2018 Präsident von IHK NRW e.V., der Landesarbeitsgemeinschaft der 16 IHKs in Nordrhein-Westfalen sowie seit März 2018 Vizepräsident des DIHK in Berlin.

Thomas Meyer ist verheiratet und hat eine Tochter.

Drei Fragen an ... Thomas Meyer

An welchen Stellen macht die Digitalisierung unser Leben schöner, einfacher, interessanter?

Die Digitalisierung hat in Wirtschaft und Gesellschaft einen grundlegenden Transformationsprozess angestoßen. Neue Technologien und das Internet verändern den Handlungsrahmen für viele Unternehmen. Dienstleistungen können in Echtzeit, mobil, global und multimedial angeboten werden. Die Digitalisierung wird damit ein immer stärkerer Wachstumstreiber für die Wirtschaft. Vor allem in den ländlichen Gebieten kann die Digitalisierung die regionale Wertschöpfung stärken und die Arbeits- und Lebensbedingungen positiv verändern. Auf dem Arbeitsmarkt macht Industrie 4.0 zudem manch einen Arbeitsschritt körperlich weniger belastend. Sie kann so einen Beitrag dazu leisten, insbesondere ältere Fachkräfte und Menschen mit Behinderung besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Welche Steine müssen Sie in Ihrem eigenen Arbeitsbereich noch aus dem Wege räumen?

Im digitalen Wandel wollen wir unsere Unternehmen dabei unterstützen, die Chancen der Digitalisierung zu ergreifen, damit Nordrhein-Westfalen zum führenden Digitalstandort in Europa werden kann. Wichtige Ansatzpunkte bleiben der Ausbau der Netzinfrastruktur, die Stärkung der IT-Sicherheit, die Standardisierung sowie die Fragen der digitalen Kompetenzen.

Leistungsfähige Breitband- und Funknetze legen die Basis für die digitale Transformation in den Unternehmen wie auch für mobile Anwendungen bspw. in den Bereichen Mobilität oder Telemedizin. Noch immer gibt es im ländlichen Raum wie auch in urbanen Randlagen eklatante Lücken in der Versorgung der Gewerbestandorte mit leistungsfähigem Breitbandanschluss.

Wo das gut laufende Geschäft an erster Stelle steht, fehlen oft Zeit und Personal, um rechtzeitig Anpassungen bei den Produktions- und Geschäftsprozessen vorzunehmen und digitale Kompetenzen zu erwerben. Durch die Digitalisierung bietet sich nicht zuletzt die Chance, die Attraktivität der dualen Ausbildung für junge Menschen zur steigern, mit Auszubildenden Innovations- und Digitalisierungsprozesse in Betrieben zu initiieren und zu gestalten. Dieses Potential möchten wir stärker nutzen, denn die duale Berufsausbildung ist durch ihre direkte Anbindung an die Wirtschaft ein hervorragendes Bildungssystem in Zeiten des rapiden Wandels durch Digitalisierung.

Was ist aus Ihrer Sicht Nordrhein-Westfalens größte Stärke?

Der von der Digitalisierung ausgehenden Veränderungsprozess wird absehbar eine Bedeutung erlangen wie der Strukturwandel seit den 1950er Jahren. Viele Unternehmen stellen sich auf diesen technologischen Wandel ein, viele stehen aber noch am Anfang.

Im bevorstehenden Wandel bieten die hohe Urbanisierung sowie die Tiefe der Wertschöpfungsketten die besten Voraussetzungen für unser Bundesland, um im digitalen Wandel zu bestehen. Gerade in NRW können über Wertschöpfungsstufen hinweg Veränderungen in Produktionsprozessen oder neuen Geschäftsmodellen entwickelt und umgesetzt werden. Starke Berufskollegs, Hochschulen und Forschungseinrichtungen treiben den Wandel voran und, wichtiger noch, bilden die Fachkräfte von Morgen aus. Die Menschen, mit dem Wandel vertraut, nehmen den Wandel aktiv an. Und nicht zuletzt schaffen die Engpässe und Nachholbedarfe etwa beim Verkehr, Wohnen oder in der Verwaltung den nötigen Veränderungsdruck.

Allerdings darf nicht übersehen werden, dass die wichtigsten Wertschöpfungsketten in NRW derzeit von mehreren Seiten unter Druck stehen. Daher müssen wir die Voraussetzungen schaffen, damit die Unternehmen den Wandel auch annehmen können.

Aktivitäten zum Thema Digitalisierung

Für einen Überblick über die Aktivitäten der IHK NRW zum Thema Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 können Sie die Verbandswebsite besuchen: http://www.ihk-nrw.de/taetigkeitsfelder/digitale-transformation