Digitale Excellence

Effiziente Arbeitsorganisation im Gleichklang von Mensch und Technik

Im Projekt „Digitale Excellence NRW“ werden KMU aus den Bereichen Metall und Handwerk bei der Gestaltung ihrer digitalen Veränderungsstrategie unterstützt.

Ziel des Projektes „Digitale Excellence NRW“ ist, die Chancen des digitalen Wandels für die Gestaltung der Arbeit in KMU zu nutzen und Risiken frühzeitig zu erkennen, um entscheidende Fehler zu vermeiden.

Wie priorisiere ich die vor mir liegenden Aufgaben? Wie kann ich die Beschäftigten an dem Veränderungsprozess beteiligen? Und welche Technik kommt im Einzelnen zum Tragen? Das Modellprojekt "Digitale Excellence" will kleineren Unternehmen dabei helfen, diese Fragen möglichst praxisnah zu beantworten.

Intensiv begleitet werden im Rahmen des zweijährigen Modellprojektes zunächst sechs Unternehmen durch die Dortmunder Beratungsfirmen mpool GmbH und IGA mbH. Nach der Ermittlung branchenspezifischer Anforderungen und der Analyse von Kernprozessen im Hinblick auf den digitalen Wandel wird im Dialog mit den KMU-Vertretern ein betrieblicher Handlungsplan erarbeitet. Hier ist festgelegt, welche Aktivitäten wann mit welchen Zielen und Messgrößen umgesetzt werden sollten. Bei der Umsetzung werden die Unternehmen insbesondere bei der Schulung notwendiger Kompetenzen begleitet, um die Ziele unter Einbeziehung der Beschäftigten erreichen zu können. Neben den sechs Unternehmen im Modellprojekt haben sich elf weitere Betriebe am Projekt beteiligt. Andreas Franke, Geschäftsführer der mpool consulting GmbH, und Prof. Dr.-Ing. Gerd Grube, Geschäftsführer der IGA mbH, geben im folgenden Interview detaillierte Informationen über das hilfreiche Projekt.

Wo liegen die konkreten Herausforderungen für KMU in Bezug auf die Digitalisierung?

Der hohe Beschleunigungsgrad bei der Digitalisierung von Arbeitsorganisation und Arbeitsprozessen erhöht den Handlungsdruck auf Unternehmen, insbesondere KMU, immens. Immer mehr Unternehmen sind damit konfrontiert, wie eine effiziente Arbeitsorganisation im Gleichklang von Mensch und Technik gelingt. Es braucht die Erkenntnis, dass Digitalisierung eine positive Herausforderung und ein Prozess ist, der als Managementaufgabe mit zumindest mittelfristiger Perspektive gestaltet werden muss. Wichtig ist gerade für KMU, zu analysieren, wie sich ihr Geschäftsumfeld verändert. Hierbei sollten sie sich immer die Frage stellen: „Wo werde ich digital? Wo bleibe ich analog?“

Welchen Mehrwert hat eine Teilnahme am Projekt "Digitale Excellence NRW" für KMU?

Hier erhalten Unternehmen eine Antwort auf die Frage, wo eine digitale Blaupause ihrer Kernprozesse wirklich Sinn macht. Bei der Umsetzung des gemeinsam erarbeiteten Handlungsplans werden sie nicht allein gelassen, erfahrene Berater stehen ihnen zur Seite.  Vielleicht am wichtigsten ist aber: Die Unternehmen nehmen im Rahmen des Projektes die Gestaltungsaufgabe selbst wahr und legen somit die Grundlage für ein erfolgreiches Change Management. Wir sind letztendlich die Architekten, die den Unternehmen aufzeigen, wo sich durch Digitalisierung Potentiale heben lassen.

Welchen Herausforderungen mussten Sie sich im Projekt stellen?

Veränderung sorgt in komplexen Organisationen natürlich immer für Verunsicherung. Schnell kommt man auf das Thema Substituierbarkeit von Berufen durch digitale Prozesse. Hier ist viel Sensibilität gefragt, denn wir wollen ja die Beschäftigten im Veränderungsprozess zu Mitstreitern machen. Wir haben diese Themen aber nicht verschwiegen, sondern ganz offen Sorgen und Ängste diskutiert.  Ebenso funktioniert es nicht, mit einem akademischen Ansatz in KMU reinzugehen. Man darf nicht lange über Strategie reden und dozieren, sondern man muss direkt konkret werden.

Was sind aus Ihrer Sicht die Erfolgsfaktoren im Modellprojekt?

Unser Projekt ist eng mit dem von den Arbeitsmarktakteuren der Region Westfälisches Ruhrgebiet erarbeiteten Handlungsplan verzahnt. Wir haben Leitbranchen in der Region in den Fokus genommen. Regionale Besonderheiten, die sich sicher auch positiv auf die Umsetzung auswirkten, sind die gute Betriebskultur, die guten Zugänge und das hohe Maß an überbetrieblicher Zusammenarbeit. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist sicherlich, dass wir von Beginn an die Beschäftigten einbeziehen. Nur mit deren Know-how gelingt es, für jedes Unternehmen maßgeschneiderte Prozesse zu konstruieren. Natürlich wäre so ein Projekt ohne das Interesse und die Aufgeschlossenheit der beteiligten Unternehmen zum Scheitern verurteilt. Letztendlich haben diese schnell gemerkt: Digitalisierung ist nicht nur ein Hype oder eine Phase, die kommt und wieder geht. Und: Es kann sogar richtig Spaß machen, Teil dieser Bewegung zu sein und selbst gestalten zu können!

Weitere Informationen unter: https://www.mags.nrw/digitale-excellence-projekt