Fünf Männer im schwarzen T-Shirt stehen gebeugt über einem Tisch und schauen auf ein Projektbeispiel. Links im Bild sitzt eine Frau in einer roten Jacke und schaut ebenfalls zu

Beschäftigte im Handwerk entwickeln mit IT-Fachleuten drahtlose Sensorsysteme

Ein Workshop der Handwerkskammer Düsseldorf ebnet Betrieben den Weg ins Internet der Dinge.

Die Sensortechnologie stand im Fokus des zweigeteilten Hackathons zum ‚‚Internet der Dinge", dessen Besonderheit die Kommunikation von Gegenständen sowohl mit Personen als auch mit anderen Geräten via Internet ist. Wichtigste Erkenntnis eines Erfinder-Camps in der Handwerkskammer Düsseldorf dürfte gewesen sein, dass das Handwerk sich mithilfe der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten drahtloser Sensorsysteme bisher ungeahnte Optionen für innovative Produkte und Dienstleistungen erschließen kann. Ende Januar 2020 endete der Workshop mit der Präsentation von zehn neuen Digitalwerkzeugen.

Praktiker aus verschiedenen Unternehmen und Branchen arbeiten zusammen mit Programmierern und IT-Experten

In gewerkeübergreifender Zusammenarbeit hatten 53 Praktiker aus 46 Unternehmen und 30 Branchen zuvor zusammen mit Programmierern und Beratungsspezialisten die Prototypen konzipiert. Die Mehrzahl der Neuerungen gilt der frühzeitigen Detektion von Stör- oder Schadzuständen an technischen Anlagen. So entwickelte etwa der Düsseldorfer Installateur- und Heizungsbauermeister Christian Klemm federführend ein Datenlogging-System mit Vorverlegung der Störfallerkennung an Brennern und Thermen. Das Erfinderlabor ‚‚gebar" aber auch eine per Smartphone-Zeitschaltuhr sonnenstandsgeführte Rollladensteuerung (Rollen- und Fenstertechnik Michael te Heesen, Essen), einen Materialschwächedetektor für Baggerschaufeln und andere mechanisch besonders beanspruchte Metalloberflächen (Pau Söhne Maschinen- und Anlagenbau GmbH, Kamp-Lintfort), eine Gesten-Steuerung für die Ton- und Klangübertragung in Badezimmer via Spiegel und Glaselemente (Firma Profi-Glasbau GmbH, Langenfeld) sowie nicht zuletzt ein ‚‚intelligentes Gewächshaus."

Pinkwart: "Potenzial für das Handwerk ist immens"

NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart ließ es sich nicht nehmen, den Teams bei der Projektarbeit einen persönlichen Besuch abzustatten. ‚‚Das Potenzial fürs Handwerk, mit den Daten aus smarten Messfühlern und Drohnen mehr und zusätzlichen Nutzwert für private und gewerbliche Auftraggeber zu erzielen, ist immens", zeigte sich das für die Digitalisierung des Landes zuständige Kabinettsmitglied beeindruckt von der in lediglich zwei Workshoptagen erreichten Innovationsgeschwindigkeit und -tiefe. Angeleitet wurden die Innovateure vom bundesweit szenebekannten ‚‚Servicerebell" des Handwerks Christoph Krause, dem Projektleiter des ‚‚Schaufensters Prozessdigitalisierung" der HWK Koblenz, von Tobias Werthwein, dem Beauftragten für Innovation und Technologie (BIT) der HWK sowie von Mitarbeitern der Uni Wuppertal, die erprobtes Wissen um das Zusammenspiel der technischen Komponenten einbrachten. Die Sensor-Daten werden an Raspberry-Pi-Kleinrechnern gesammelt und mit von den Projektteams erstellten Web-Tools weiterverarbeitet - ‚‚was dank vordefinierter Funktionsblöcke für jeden Teilnehmer gut machbar war", zeigte sich Organisator Werthwein hochzufrieden mit dem Ablauf.

Das "Internet der Dinge" für das Handwerk nutzen

Kammerpräsident Andreas Ehlert ermunterte seinerseits die teilnehmenden Firmenchefs und Innovationsspezialisten, die auf den Weg gebrachten Neuerungen mithilfe der Technologieberater der HWK bis zur Marktreife voranzutreiben, und empfahl auch den übrigen Unternehmen des Handwerkssektors, ‚‚die Chancen des Internets der Dinge unbedingt zu prüfen und die Kompetenz der Kammer-Experten für betriebseigene IoT-Projekte zu nutzen."