Arndt Günter Kirchhoff wurde 1955 in Essen geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Arndt G. Kirchhoff ist Geschäftsführender Gesellschafter der KIRCHHOFF Gruppe mit Sitz in Iserlohn. Nach dem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens und des Maschinenbaus an der TU Darmstadt war Arndt G. Kirchhoff zunächst Leiter der zentralen Auftragsabwicklung Deutsche Babcock Werke AG, bevor er 1990 Geschäftsführender Gesellschafter der KIRCHHOFF Gruppe wurde.

Arndt G. Kirchhoff ist seit 2016 Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen (unternehmer nrw).

An welchen Stellen macht die Digitalisierung unser Leben schöner, einfacher, interessanter?

Ein gutes Beispiel für die enormen Chancen der Digitalisierung ist die Arbeitswelt: In vielen Berufsfeldern eröffnet Digitalisierung die Chance, mobil zu arbeiten und Arbeitszeit flexibler einzuteilen – im Sinne einer besseren Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Oder intelligente Assistenzsysteme und Mensch-Maschine-Kollaboration: Sie erleichtern die Arbeit, ermöglichen die Integration von Menschen mit Behinderung oder reduzieren das Unfall- und Krankheitsrisiko. Ein weiteres Beispiel sind digitale Bildungsangebote: Klug gestaltet können sie beispielsweise bildungsferne Personen für Qualifizierung aufschließen oder eine Teilnahme auch über größere Distanzen hinweg ermöglichen.

Welche Steine müssen Sie in Ihrem eigenen Arbeitsbereich noch aus dem Weg räumen?

Digitalisierung ist kein Selbstläufer. Sie braucht gute Rahmenbedingungen, vor allem eine leistungsstarke digitale Infrastruktur. Dafür setzen wir uns gegenüber der Politik ein. Und natürlich sind wir auch als Wirtschaft selber gefordert: Es gilt, den digitalen Wandel konsequent zu gestalten. Dazu gehört, die eigenen Geschäftsmodelle auf den Prüfstand zu stellen und neu zu denken. Und bestehende Produktions- und Dienstleistungsprozesse durch Implementierung digitaler Anwendungen zu optimieren. Damit das gelingt, müssen wir noch stärker in Kooperationen denken und noch mehr Brücken zum Beispiel zwischen Wirtschaft und Wissenschaft bauen.

Was ist aus Ihrer Sicht Nordrhein-Westfalens größte Stärke?

Unser großes Pfund ist unsere starke industrielle Basis, die auch wichtig ist für andere Branchen aus Dienstleistung, Handel und Handwerk. Nordrhein-Westfalen hat die gesamte Wertschöpfungskette zu bieten – von der Energiewirtschaft über die Grundstoff- und Zulieferindustrie bis hin zu weltweit erfolgreichen Endproduzenten. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal: Keine andere Region Europas hat diese Wertschöpfungsketten. Und dies ist verbunden mit enormen Chancen und Potenzialen, insbesondere beim Thema Industrie 4.0, wo es um die Verbindung industrieller Kompetenzen mit digitalen Anwendungen geht. Hier können wir eine echte Vorreiterrolle einnehmen.

Und NRW ist mittelständisch geprägt – ebenfalls ein großes Pfund. Wir finden hier viele familiengeführte Unternehmen mit einer großen Zahl von Hidden Champions, die auf den Märkten der Welt erfolgreich sind. Und diese Unternehmen sind so erfolgreich, weil sie immer wieder neue Ideen und Innovationen hervorbringen. Genau das, was für auch für eine erfolgreiche Digitalisierung brauchen.

Für einen Überblick über die Positionen und Aktivitäten von unternehmer nrw zum Thema Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 können Sie die Verbandswebsite besuchen: www.unternehmer.nrw/themen/digitalisierung-wirtschaft-40